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180 Gäste bei CDU-Neujahrsempfang mit Erzbischof Stephan Burger

Thorsten Frei, Kreisvorsitzender der CDU im Schwarzwald-Baar-Kreis zeigte sich sehr zufrieden über die Resonanz auf den traditionellen CDU-Neujahrsempfang – dieses Mal im Foyer der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen. Seine Neujahrsgrüße gingen an die 180 Zuhörer und natürlich an den Gastredner, Erzbischof Stephan Burger. Er freute sich auch, dass Landrat Sven Hinterseh, OB Jürgen Roth, Bürgermeister aus den Nachbargemeinden, IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez, der neue Handwerkskammerpräsident Werner Rottler oder auch die Schulamtsleiterin Sabine Rösner gekommen waren, um zu hören, was der Erzbischof über die gesellschaftlichen Herausforderungen im neuen Jahrzehnt aus der Sicht der Kirche zu sagen hatte.

Frei sprach zunächst von einem neuen Jahr voller Möglichkeiten und Herausforderungen, die man als Partei mit diesem Empfang gemeinsam politisch einleiten wolle. „Was sind unsere Grundsätze, Grundlagen unserer Arbeit, unseres Tuns?“, fragte er. Denn im Zuge des täglichen Trubels würden  gefasste Ziele oft schnell in den Hintergrund geraten. Zugleich lebe man auch in zwiespältigen Zeiten, „Zeiten, in denen es uns gut geht, eigentlich besser als je zuvor, mit der höchsten Beschäftigungsquote, sehr niedrigen Arbeitslosenzahlen, Rekordsteuereinnahmen oder einer sehr niedrigen Kriminalitätsrate. Eigentlich müssten alle zufrieden und glücklich sein.“ Politisch könne man diese Bilanz allerdings nicht ziehen. „Volksparteien verlieren, die politische Mitte erodiert und Akzeptanz für Politik in der Mitte verliert. Die Spaltung nehme zu: „Menschen und Gesellschaft werden auseinander getrieben. Dabei ist der Zusammenhalt an sich von Wert für eine funktionierende Gesellschaft. Und der Zusammenhalt war für unseren Erfolg in der Vergangenheit mitverantwortlich.“

Die Menschen hätten aber das Gefühl, „dass wir in unruhigen Zeiten leben. Das ist bei allen Diskussionen übers Klima, die demografische Entwicklung, die fortschreitende Automatisierung, den Krisenbogen rund um Europa, der daraus resultierenden Migrationsbewegungen sowie disruptive technologische Entwicklungen auch verständlich“, meinte Frei. Aber: „Generationen vor uns hatten es nicht einfacher. Ich erinnere an die drei technologischen Revolutionen, die Erfindung der Dampfmaschine, an die Fließbandproduktion oder ans Computerzeitalter. Und nun folgt die vierte industrielle Revolution mit der Künstlichen Intelligenz. Unsere Region hat viel an Transformation bewältigen müssen, ich erinnere an den Niedergang der Uhren-, Textilindustrie und der Unterhaltungselektronik. Aber sie ist immer gestärkt aus diesen Entwicklungen herausgegangen.“

Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben und gesellschaftlichen Herausforderungen habe er den aus Löffingen stammenden Erzbischof bewusst eingeladen, meinte Frei. Denn auch die Kirche müsse sich den Fragen und Wandel stellen: „Wir sind sehr stolz, dass Sie gekommen sind.“

Stephan Burger ging zunächst auf die aktuelle Debatte um Organspenden ein: „Ein heikles Thema. Aus katholischer Sicht ist die Spende eine wertvolle Tat. Dafür braucht es aber die bewusste Zustimmung. Generell hoffe ich aber, dass die Debatte wieder mehr zur Diskussion über Organspenden und über den Tod führt. Wir wollen dazu seitens der Kirche unseren Beitrag leisten. Beides, Sterben und der Tod, geht uns alle an. Beides gehört zum Menschsein dazu. Und die Beschäftigung damit als Gesellschaft gehört zu unseren Werten.

Der Erzbischof sprach gleich auch ein Thema ein, das die jüngste Geschichte der Kirche schwer belastet und in Zukunft in Form von Aufklärung und Prävention noch lange beschäftigen wird: der vielfache sexuelle Missbrauch in der Kirche. Schwere Fehler seien begangen worden, auch im Umgang mit Betroffenen. Oft habe es keine Konsequenzen für Täter und keine Unterstützung für Betroffene gegeben. Das müsse sich ändern. „Missbrauch darf in der Kirche nicht sein. Missbrauch pervertiert das Evangelium Christi.“ Nun befinde man sich mitten im Prozess der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Die Diskussion in der Öffentlichkeit sei aber auch „eine Aufgabe unserer Wertegesellschaft“.

Als drittes Thema sprach der Erzbischof die Belastung des Erdballs und den Klimawandel an. Papst Franziskus habe bereits 2015 betont, dass „wir nur diese eine Erde, nur dieses Haus haben“. „Wir müssen mehr Solidarität nicht nur mit unseren Nächsten, sondern weltweit leben“, forderte Burger. Mit der  klimaneutralen Diözese bis 2030 wolle die Kirche ihren Beitrag leisten. Es dürfe auch nicht bei Appellen an Andere bleiben, man müsse selbst vorausgehen: „Gemeinsam müssen wir uns für das Wertvollste, unser Leben, auch für die kommenden Generationen einsetzen.“ Dazu müsse die Gesellschaft ihre Werte wieder neu ins Bewusstsein bringen und dies auch im Umgang miteinander zeigen.

Thorsten Frei bedankte sich für die offenen Worte des Erzbischofs zu einem sehr heiklen Thema, das auch die Politik sehr beschäftige. Gemeinsam müsse man agieren, damit „wir unser Wichtigstes, unsere Kinder, zukünftig schützen können.“

Abgerundet wurde der Abend mit Grußworten von OB Jürgen Roth und dem Stadtverbandsvorsitzenden Thomas Herr sowie von Kindern der Flötengruppe der Jugendmusikschule Furtwangen. 

Menschen hätten aber das Gefühl, „dass wir in unruhigen Zeiten leben. Das ist bei allen Diskussionen übers Klima, die demografische Entwicklung, die fortschreitende Automatisierung, den Krisenbogen rund um Europa, der daraus resultierenden Migrationsbewegungen sowie disruptive technologische Entwicklungen auch verständlich“, meinte Frei. Aber: „Generationen vor uns hatten es nicht einfacher. Ich erinnere an die drei technologischen Revolutionen, die Erfindung der Dampfmaschine, an die Fließbandproduktion oder ans Computerzeitalter. Und nun folgt die vierte industrielle Revolution mit der Künstlichen Intelligenz. Unsere Region hat viel an Transformation bewältigen müssen, ich erinnere an den Niedergang der Uhren- und Textilindustrie und der Unterhaltungselektronik.  Aber sie ist immer gestärkt aus diesen Entwicklungen herausgegangen.“

Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben und gesellschaftlichen Herausforderungen habe er den aus Löffingen stammenden Erzbischof bewusst eingeladen, meinte Frei. Denn auch die Kirche müsse sich den Fragen und Wandel stellen. „Wir sind sehr stolz, dass Sie gekommen sind.“

Stephan Burger ging zunächst auf die aktuelle Debatte um Organspenden ein: „Ein heikles Thema. Aus katholischer Sicht ist die Spende eine wertvolle Tat. Dafür braucht es aber die bewusste Zustimmung.“ Er ging auch auf Gründe ein, weshalb sich die Kirche gegen den Gesetzesvorschlag von Gesundheitsminister Spahn richtete. „Generell hoffe ich aber, dass die Debatte wieder mehr zur Diskussion über Organspenden und über den Tod führt. Wir wollen dazu seitens der Kirche unseren Beitrag leisten. Sterben und der Tod geht uns alle an. Beides gehört zum Menschsein dazu. Und die Beschäftigung damit als Gesellschaft gehört zu unseren Werten.

Der Erzbischof sprach gleich auch ein Thema ein, das die jüngste Geschichte der Kirche schwer belastet und in Zukunft in Form von Aufklärung und Prävention noch lange beschäftigen wird: der vielfache sexuelle Missbrauch in der Kirche. Schwere Fehler seien begangen worden, auch im Umgang mit Betroffenen. Oft habe es keine Konsequenzen für Täter und keine Unterstützung für Betroffene gegeben. Das müsse sich ändern. „Missbrauch darf in der Kirche nicht sein. Missbrauch pervertiert das Evangelium Christi.“ Nun befinde man sich mitten im Prozess der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Die Diskussion in der Öffentlichkeit sei aber auch „eine Aufgabe unserer Wertegesellschaft“.

Als drittes Thema sprach der Erzbischof die Belastung des Erdballs und den Klimawandel an. Papst Franziskus habe bereits 2015 betont, dass „wir nur diese eine Erde, nur dieses Haus“ habe. „Wir mehr Solidarität nicht nur mit unseren Nächsten, sondern weltweit leben“, forderte Burger. Mit der  klimaneutralen Diözese bis 2030 wolle die Kirche ihren Beitrag leisten. Es dürfe auch nicht bei Appellen an Andere bleiben, man müsse selbst vorausgehen: „Gemeinsam müssen wir uns für das wertvollste, unser Leben, auch für die kommenden Generationen einsetzen.“ Dazu müsse die Gesellschaft ihre Werte wieder neu ins Bewusstsein bringen und dies auch im Umgang miteinander zeigen.

Thorsten Frei bedankte sich für die offenen Worte des Erzbischofs zu einem sehr heiklen Thema, das auch die Politik sehr beschäftige. Gemeinsam müsse man agieren, damit „wir unser Wichtigstes, unsere Kinder, zukünftig schützen können.“

Abgerundet wurde der Abend mit Grußworten von OB Jürgen Roth und dem Stadtverbandsvorsitzenden Thomas Herr sowie von Kindern der Flötengruppe der Jugendmusikschule Furtwangen.